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(copyright: Andreas Molatta)


 Redakteur: Roman Golub


INADREAM ist eine deutsche Postpunkband. Mitglieder sind Frank Bottke (Gesang, Gitarre), Dennis Wüllner (Bass), Thorsten Wüllner (Leadgitarre) und Achim Bockermann (Schlagzeug). In einem Interview standen sie Rede und Antwort zu ihrem Debütalbum „No song for Lovers“ und anderen Themen.

 

 

Wieviel an persönlichen Erfahrungen steckt in eurem Debutalbum „No song for Lovers“?

Alle Texte beinhalten persönliche Themen, Erfahrungen oder gesellschaftliche Themen, die uns betreffen oder sehr beschäftigen. Von daher ist das Album sehr persönlich. Die Bandbreite an Themen rühren daher, dass alle Bandmitglieder Texte verfassen und hier ist die Wahrnehmung einzelner Begebenheiten naturgemäß sehr unterschiedlich. Außer vielleicht The Stalker, der ja dann doch eher hypothetisch mit einem heiklen, aber doch alltäglichen Thema kokettiert. Dennoch ist das Album ein Potpourri aus Erlebtem und Erdachtem von uns allen Vieren.

 

 

 

 


In „Romantic Tragedy“ heißt es „A fallen angel or a rising devil/ Come on take me to a higher level“ Inwieweit geht es dabei um eine Sehnsucht nach erfüllter Liebe, obwohl der Song eigentlich eine romantische Tragödie beschreibt.

In dem Song geht es ja um eine Beziehung im Rotlichtmilieu, bei der sich ein Mann in eine dort tätige Frau verliebt. Für sie ist diese Beziehung rein geschäftlich, er erhofft sich aber durchaus mehr, obwohl er eigentlich weiß, dass die Beziehung, die sie haben nie eine richtige Liebesbeziehung werden wird. Sie wird nur halten, so lange noch Geld im Spiel ist. Das ist doch irgendwie romantisch und auch tragisch.

 

 

 

 


In „Cryptographic „heißt es: „For a paranoid brain everything is cryptographic“ Welcher Hintergrund steckt in diesem Vers? Wieviel Erfahrung habt ihr mit Paranoia?

Hier wird das Gefühl beschrieben, dass Verschwörungstheorien auslösen können. Die Möglichkeit, dass vieles, was uns proklariert wird, so nicht stimmt und die Ohnmacht, die ganze Wahrheit nicht zu kennen, gepaart mit dem steigenden Drogenkonsum treibt viele Menschen, besonders Jugendliche, in eine Form der psychischen Störung, in deren Mittelpunkt Angst und Wahn stehen, als Wahrnehmung feindseligem Verhalten ihrer Person gegenüber. Die Paranoia, also das „wider den Verstand“ treibt Menschen dazu in allem Zeichen sehen zu wollen. Die Kryptographie steht dabei symbolisch für das Verborgene, das Geheime, das Verschlüsselte.

 

 

 

 


In eurem Album geht es ziemlich viel um das Thema Liebe, aber das wahre Glück ist im Longplayer nicht thematisiert. Wie schafft ihr die da die Brücke zur Drogenthematik?

Da gibt es gar keine Brücke, da es sich ja im engeren Sinne um kein Konzeptalbum handelt. Die einzige Gemeinsamkeit der Songs ist halt der, dass es auf dem Album keine klassischen Liebeslieder gibt. Es geht zwar recht häufig um das Thema Liebe, aber eigentlich nur um kranke, kaputte oder Ex-Beziehungen. Wie im wahren Leben halt :-)

 

 

 

 

 (copyright: Andreas Molatta)

 

 

 


Ich denke, dass im Song „No Song For Lovers“ das Liebes-Thema in der Negation präsent ist. „It's no …/song for lovers“ Im Track heißt es auch: „Here you are at the station/ With some money in your hand// […] He takes all your money, gives you syra horse“ Welche Bedeutung hat die Thematisierung des Drogenkonsums für euch? Welche Beziehung hat aus eurer Sicht die nicht erfüllte Liebe zum Drogenthema?

Nun, das Lied handelt von einer Situation, in der zumindest einer der beiden Protagonisten dem Heroin verfallen ist. Verzeih mir wenn ich hier hypothetisch bleibe, aber ich selbst habe keine Erfahrung mit dieser Droge. Süchtig ist in der Band zumindest keiner, meines Wissens :-) Zum Thema Drogenkonsum gibt es sicherlich persönliche Erfahrungen. Aber in dem Song NSFL soll eigentlich nur relativ plastisch der Zustand der Drogensucht veranschaulicht werden. Nicht erfüllte Liebe kann sicher im schlimmsten Fall in Drogensucht münden oder aber natürlich der falsche Partner. Ich denke, das unglückliche und enttäuschte Menschen eher und mehr Drogen konsumieren als glückliche. Eine 1:1 Beziehung zwischen beiden Themen sehen wir eher nicht. Die Geschichte hat, auch wenn sie in Strophe zwei dann im Schlafzimmer spielt, nichts mit Liebe oder Romantik zu tun. Höchstens mit der Liebe zur Droge. Ich möchte den Konsumenten nicht die Fähigkeit absprechen lieben zu können, aber ich denke, dass die Sucht alles andere nach hinten stellt. Und da kein Happy End in Sicht ist, ist der Refrain einfach plump gehalten: Das ist kein Liebeslied!

 

 

 

 


Welcher Erfahrungshintergrund steckt hinter eurem Song „Red Light“? Inwieweit werden dort Drogenerfahrungen thematisiert?

Bei Red light geht es weniger um Drogen, als vielmehr um das Thema die Angst zu haben, verrückt zu werden. Psychosen oder Wahnvorstellungen. Ob das als Folge von Drogenmissbrauch geschehen kann, soll jeder Hörer für sich selbst interpretieren. Direkte Erfahrungen gibt es hierzu nicht. Allerdings kann man sich gut in diese Gedankenwelt hineinversetzten, sofern man Konsument von einschlägigen Psychothrillern ist.

 

 

 

 


In „Favorite Song“ geht es u.a. um Alkohol und um „Red light“? Was steckt da dahinter?

Es schildert eine oft erlebte Situation im Single-Dasein. Wenn man doch stark vom Alkohol berauscht in einem seiner Lieblings-Clubs, zu seinen Lieblings-Songs über die Tanzfläche schwebt, und einen anziehenden Menschen beim Tanzen beobachtet und sich das Kopfkino in Gang setzt.
Bis die Situation einen wahnsinnig werden lässt, nicht zuletzt aus der Angst, es könnte abrupt enden

 

 


„And If“ hat etwas von Gesellschaftskritik. Wie ist eure Auffassung zur momentanen Flüchtlingsproblematik? Und wie seht ihr die Politik und die Politiker heutzutage?

And if wurde auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle geschrieben und fußt eigentlich auf Fassungslosigkeit, weil mich der Hass und die Aggressivität, die in unserer Gesellschaft, erst unterschwellig und mittlerweile sehr offen zur Schau gestellt wurde, extrem überrascht hat. Ich habe mich immer gefragt, woher diese Grundstimmung wohl kommt, denn in Summe als Gesellschaft geht es uns in Deutschland so gut, wie in wenigen anderen Ländern. Da lag es nah, eine Neidproblematik zu vermuten. Von daher auch die Fragestellung in der Strophe. Würde es Dir wirklich besser gehen, wenn… Da sollte sich jeder Unzufriedene mal selber kritisch hinterfragen. Zum Thema Politik heute glaube ich, dass sicher viele Fehler gemacht werden und man darüber diskutieren kann und sollte, aber immer sachlich, denn grundsätzlich kann es auch noch deutlich schlimmer sein als im Jahr 2019 in Deutschland. Hier fehlt das rechte Maß. Ich denke der Generation der heute 30-60-Jährigen geht es zu gut. Wenn man Demokratie und Frieden als selbstverständlich hinnimmt, kann das extrem gefährlich für uns als Gesellschaft werden. Grundsätzlich sind wir aber von unseren Texten her keine politische Band und möchten nicht missionieren. Da gibt es in der Musik leider viele Negativbeispiele.

 

 

 

 

(copyright: Andreas Molatta)

 

 

 

 


Wie seid ihr zum Titel eures Albums „No Song For Lovers“ gekommen?

Zuerst gab es den Song NSFL. Der Albumtitel kam dann recht spät, als wir festgestellt haben, daß sich bei allen auf dem Album befindlichen Songs keine klassischen Liebeslieder befinden. Daher war es ein Leichtes, den Songtitel als Gesamtkonzept für das Album zu übernehmen. Da ist der Name dann Programm.

 

 

 

 


Wie seid ihr zu eurem Bandnamen gekommen? Welche Bedeutung hat er?

Zunächst war es ein Projektname, der als Anspielung auf den gleichnamigen Song der Band Chrome diente. Die Überlegung war allerdings, die Wörter in einem zu schreiben, tatsächlich um bei der Suche im Netz schneller und einfacher zu finden zu sein. Als dann später das Logo dazukam, war es klar: Das ist und bleibt unser Name.

 

 

 

 


Wie sah der Produktionsablauf eures Debütalbums aus? Wie fügt ihr Lyrics und Instrumentals zusammen?

Das ist von Song zu Song unterschiedlich. Manchmal ist es so, dass jemand mit einem Gitarrenriff, einem Basslauf, einem Rhythmus oder einer Melodie in den Proberaum kommt und die anderen das Ganze mit ihren Ideen vervollständigen. Manchmal bringt jemand einen fast fertigen Song mit und manchmal hat jemand den passenden Text in der Hinterhand. Die Chemie zwischen uns stimmt halt und wir ergänzen uns ziemlich gut. Meistens vergeht zwischen der ersten mitgebrachten Idee und dem fertigen Song nicht allzu viel Zeit. Ausnahmen bestätigen natürlich auch bei uns die Regel.
Nachdem wir aus ca. 30 Songs 10 Stück ausgesucht haben, haben wir diese bis zum Erbrechen geprobt und uns dann in Martin Meinschäfers Megaphone Studio eingeschlossen. Dort haben wir die Songs quasi in einer Live-Situation eingespielt und dann den Gesang aufgenommen. Dann wurde gemixt und gemastert. Martin hat in seinem Studio ganz tolles Equipment, an dem wir uns austoben konnten.

 

 

 

 


Ist eine bestimmte Stimmung notwendig, um die Lyrics zu schreiben? Verarbeitet ihr damit eventuell selbst erlebte Erfahrungen?

Ich kann da nur für mich sprechen, aber die beste Kombination um einen Text zu schreiben ist ein gewisser Grad an Unglücklichsein, 2-4 Flaschen Bier und kein Zeitdruck. Dann kommen die Themen quasi wie von alleine. In unseren Texten geht es immer um persönliche Erfahrungen, gesellschaftliche Themen, die uns beschäftigen oder eine emotionale Grundstimmung, die sich im Sound des jeweiligen Songs spiegeln sollte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Wollt ihr zum Schluß noch etwas sagen?

Klar! Wenn ihr neugierig seid und mit dem Punk/Postpunk der 80er was anfangen könnt, hört in das Album rein, besucht unsere Facebook-Seite, lasst nen Daumen da und kommt zu unseren Konzerten.

 

 

Danke für das Interview.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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